"Was verursacht Glück?" Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, gibt es in der Glücksforschung verschiedene Methoden. Eine davon ist, Menschen in Gruppen zu teilen (z.B. Männer und Frauen, Arme und Reiche) und durch Fragebögen das "Glücksniveau" der Gruppen zu erfassen und zu vergleichen. Eine andere ist, Menschen protokollieren zu lassen, was sie gerade machen und wie sie sich dabei fühlen, und diese Informationen dann zu gruppieren und Schlüsse hinsichtlich der Glücksförderung zu ziehen.
Über viele solcher Studien hinweg haben sich bestimmte Bereiche herauskristallisiert, die große Auswirkungen auf unser Glückserleben haben. Einige Themen sind eher widersprüchlich, und manche Themen haben sich als "nicht relevant herausgestellt".
Die Ergebnisse der Glücksforschung sind im Allgemeinen "korrelative Beziehungen" zwischen bestimmten Faktoren und "Glück". Korrelation bedeutet, dass beim Vorhandensein eines Faktors auch der andere Faktor vorhanden ist und dass beim Nicht-Vorhandensein des einen auch der andere nicht vorhanden ist. Korrelation bedeutet nicht, dass ein Faktor unbedingt die Ursache des anderen ist! Wenn also eine Korrelation zwischen z.B. "Aktivität" und "Glück" besteht, so bedeutet es nicht zwangsläufig, dass "Aktivität" Glück erzeugt. Es kann z.B. auch bedeuten, dass Glück aktiv macht oder sowohl Aktivität als auch Glück von einem weiteren Faktor gleichzeitig beeinflusst werden. Oder anders gesagt: Manchmal lässt es sich gar nicht so genau sagen, ob ein bestimmter Faktor Glück verursacht oder durch das Glück bewirkt wird.
Wichtige Bereiche dafür, ob und wie wir Glück erleben sind:
Bildung, Einkommen, Geschlecht, der "Zivilstand" (also ob wir Singles, verheiratet, geschieden oder verwitwet sind) und andere sogenannte "soziodemografische Variablen" wurden vielfacht untersucht, beeinflussen unser Glück jedoch anscheinend nur zu einem kleinen Teil (2-5%) und müssen sehr detailliert betrachtet werden.
Bei den Themen Gesundheit, Geld, Intelligenz oder auch Attraktivität könnte man meinen, sie seien von großer Bedeutung für unser Glückserleben. Die Glücksforschung kann das jedoch nicht bestätigen.
Zwei Lebensereignisse beeinflussen unser Glücksniveau nachhaltig negativ: Scheidung und Arbeitslosigkeit. In etlichen Studien zeigte sich eine starke akute Belastung mit einem deutlichen Absinken des Glücksniveaus. Nach Beendigung oder Verarbeitung der Ereignisse kommt es zwar zu einem Anstieg des allgemeinen Glücksniveaus, das ursprüngliche Niveau wird aber meistens nicht wieder erreicht.
Neben den Vertiefungsseiten zu den oben genannten wichtigsten Themen hier noch einige Detailsplitter zu den "Ursachen des Glücks":
Eine sehr wissenschaftlich getriebene Darstellung weiterer psychologischer Ansätze findet sich hier.
Alles ist gut. Alles. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er
glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird
gleich glücklich sein, sofort, im selben Augenblick.
(Dostojewski: Die Dämonen)
Wir leben nicht, wir hoffen, irgendwann einmal zu leben.
(Blaise Pascal)