Achtzehn Jahre nach dem Buch "Psychologie des Glücks" von Philipp Mayring erschien 2009 ein Werk mit genau dem gleichen Titel. Prof. Dr. Anton A. Bucher, wie Mayring aus Österreich, legt darin die neuesten Erkenntnisse der psychologischen Glücksforschung dar.
Behandelt werden die Fragen "Was ist Glück?", "Was macht glücklich?", "Was bewirkt Glück?" und "Lässt sich Glück erhöhen?". Klar strukturiert reiht sich Forschungsergebnis an Forschungsergebnis. Klingt langweilig? Ist es aber nicht! Bucher gelingt es, mit seiner spannungsreichen und aufgelockerten Sprache Details darzustellen und durch passende Kommentare zu erklären, widersprüchliche Ergebnisse zu analysieren und immer wieder Diskrepanzen auch aufzulösen.
Das Buch ist umfassend, es gibt aus dem Bereich "Psychologische Glücksforschung" wahrscheinlich kein Thema, der nicht gestreift wird. Alleine das Literaturverzeichnis hat 40 Seiten, das lässt ahnen, wie umfangreich das Material war, das in Buchers Werk eingeflossen ist.
Wichtiges und neues wie die "Positive Psychologie" oder auch die "Positive Psychtherapie" sind detailliert vertreten. Forschungsergebnisse werden darüber hinaus eingebettet in größere Zusammenhänge, z.B. Persönlichkeitstheorien, biologisch-medizinische Aspekte und manches mehr. Der Schreibstil ist wohltuend, trotz der wissenschaftlichen Sachlichkeit ist das Thema auch für ein Nicht-Fachpublikum sehr verständlich aufbereitet.
Im Kapitel "Rückblick und Ausblick" heißt es: "Viele Leser von Glücksbüchern erwarten sich in erster Linie Ratschläge für ein glücklicheres Leben. (...) Dieses Buch hielt sich mit Ratschlägen zurück. Vielmehr versteht es sich als Bestandsaufnahme der empirischen glückspsychologischen Forschung." Das stimmt. Das Buch nimmt dem Leser nicht ab, selbstständig und eigenverantwortlich entsprechende Schlüsse für sich selbst zu ziehen. Und das ist gut so.