Blickt man in die philosophische Literatur, so mag man zweifeln, ob es denn überhaupt ein Glück sei, Philosophie zu betreiben. Die verschiedenen Philosophen geben außerdem auf die Frage nach dem Glück die unterschiedlichsten, teils sich widersprechenden oder sogar sich gegenseitig ausschließenden Antworten.
Dies liegt vor allem daran, dass den jeweiligen Glücksvorstellungen unterschiedliche Menschenbilder und unterschiedliche ethische Ansätze zugrunde liegen. Geht man z.B. davon aus, dass der Mensch nichts weiter als eine Art höher entwickeltes Tier sei, so wird man das Glück des Menschen in erster Linie darin sehen, seine natürlichen, triebhaften Bedürfnisse zu befriedigen. Betrachtet man den Menschen dagegen primär als ein geistiges Wesen, verpflichtet einer höheren geistigen Welt, so wird man - die triebbedingten natürlichen Bedürfnisse überwindend - geistigen, asketischen Bedürfnissen als Glück den Vorzug geben.
Diesen beiden gegensätzlichen Menschenbilder entsprechen in der Ethik einerseits einem vor allem auf individuellen Lustgewinn ausgerichteten Glücksstreben (Epikureismus, Hedonismus) und andererseits einem Glücksverlangen, das sich höchster Sittlichkeit und asketischer Lebensführung verpflichtet fühlt (Moralismus).
Die Unterkapitel sind wie folgt gegliedert:
Im Abschnitt Menschenbilder werden drei verschiedene Kategorien von Menschenbildern und ihre Glücksansätze vorgestellt.
An Hand von Schlüsselbegriffen wie Eudämonismus, Epikureismus u.a.m. werden im Abschnitt Ethik unterschiedliche ethische Ansätze und ihre Bedeutung für das Glücksverständnis skizziert.
Der Abschnitt Philosophen und Denkrichtungen beschreibt alle wichtigen Hauptströmungen abendländischer Glücksphilosophien von Platon bis Kant.
Es folgt eine Zusammenfassung des Dargestellten im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Glück und Menschenbild.
Abschließend findet sich ein persönliches Schlusswort, das der Frage nach einer tragfähigen und menschenwürdigen Glücksphilosophie nachgeht.
(Autorin: Monika Wirthgen)