In Familien mit Kindern gibt es für die Eltern zwei
Herausforderungen:
- Sie wollen, dass ihr Kind glücklich ist.
- Sie wollen selber glücklich sein.
Das ist nicht immer so einfach, wie wir alle hoffen. Der Glücksforscher
Csikszentmihalyi hat in vielen Studien herausgefunden, welche
Familieneigenschaften die Grundlagen für glückliche Kinder und Eltern
sind:
- Klarheit. Die Erwartungen der Eltern an das Kind sind klar, die Ziele und
Rückmeldungen sind eindeutig
- Zentrierung. Das Kind nimmt wahr, dass die Eltern an seinem Tun, seinen
Gefühlen und Erfahrungen interessiert sind.
- Wahlmöglichkeit. Das Kind hat das Gefühl, eine Reihe von Möglichkeiten zu
haben.
- Bindung. Zwischen Eltern und Kind herrscht Vertrauen, das Kind fühlt sich
wohl, es kann sich ohne Scheu in das vertiefen, was es interessiert.
- Herausforderung. Die Eltern stellen dem Kind immer komplexere
Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung, an denen das Kind wachsen kann.
Ein
ausgezeichnetes Buch zum Umgang von Eltern mit ihren Kindern stammt von Rudolf
Dreikurs und Vicki Soltz:
Kinder fordern uns heraus. Die Hauptbotschaft lautet: In der
heutigen Zeit muss der Umgang zwischen Eltern und Kindern demokratisch geprägt
sein - darauf sind allerdings die wenigsten vorbereitet, weil sie noch eher
autokratisch erzogen wurden. Dadurch ergeben sich mögliche Konflikte, entweder
weil die Eltern in autokratisches Verhalten zurückfallen, oder weil sie unsicher
zwischen demokratischem und autokratischem Verhalten wechseln. In aller Kürze
hier das (unvollständige) Inhaltsverzeichnis des Buches, das sehr gut
geschrieben ist und viele Beispiele enthält, in denen sich Eltern sehr gut
wiederfinden können:
- Das Kind verstehen
- Das Kind ermutigen
- Bestrafung und Belohnung vermeiden
- Natürliche und logische Folgen anwenden
- Festigkeit zeigen, ohne zu herrschen
- Das Kind achten
- Die Ordnung achten
- Die Rechte anderer achten
- Auf Kritik verzichten und Fehler verkleinern
- Den Tagesablauf regeln
- Sich Zeit nehmen
- Die Mitarbeit gewinnen
- Keine ungebührliche Aufmerksamkeit geben
- Sich nicht auf einen Machtkampf einlassen
- Sich vom Streit zurückziehen
- Handeln, nicht reden
- "Keine Fliegen verscheuchen"
- Nicht immer gefällig sein, den Mut zum "Nein" haben
- Nicht impulsiv handeln, sondern das Unerwartete tun
- Nicht zu sehr beschützen
- Die Unabhängigkeit fördern: Niemals für ein Kind etwas tun, das es
selbst tun kann
- Sich nicht in einen Streit verwickeln lassen
- Sich durch Furchtsamkeit nicht beeindrucken lassen
- Vor der eigenen Tür kehren
- Kein Mitleid zeigen (Wir können unsere Kinder nicht vor dem Leben
beschützen)
- Nur sparsam und vernünftig fordern
- Konsequent sein
- Alle in das gleiche Boot setzen
- Auf das Kind hören
- Auf den Ton unserer Stimme achten
- Es leichter nehmen
- Kein Aufhebens von "schlechten" Angewohnheiten machen
- Vergnügen zusammen erleben
- Keine Angst vor dem Fernsehen
- Religion weise anwenden
- Mit den Kindern, nicht zu ihnen reden
- Einen Familienrat bilden