Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Glückstherapien entwickelt, die das Ziel verfolgen, die Häufigkeit und Intensität von Glücksempfindungen zu erhöhen. Kritiker warnen davor, dass ein reines "Drehen an der Glücksschraube" ohne Berücksichtigung größerer Lebenszusammenhänge nutzlos oder sogar schädlich sein können, dass die Ansätze auf der subjektiven Ebene bleiben und nicht die objektiven Lebensbedingungen ändern sowie eher auf das aktuelle Glückserleben gerichtet sind ("state") und nicht auf das biographische Lebensglück ("trait"). Auf der anderen Seite zeigen sich nach Anwendung einer Glückstherapie oft erstaunliche Ergebnisse.
Beispielhaft werden die Glückstherapie nach Fordyce sowie das Glückstraining von Lichter, Hay & Kammann vorgestellt. Alle Beschreibungen entstammen dem Buch "Psychologie des Glücks" von Philipp Mayring.
Michael W. Fordyce entwickelte eine stark theoriegeleitete und verhaltenstheoretisch orientierte Glückstherapie, in der er emotionale, situative, physiologische, aktionale, kognitive und biographische Faktoren des Glücks berücksichtigte. Basis der Therapie, die ein Einsichts- und Übungsprogramm enthält, sind die folgenden Grundsätze:
In der Glückstherapie wird zunächst versucht, die Grundsätze zu verstehen und auf das eigene Leben zu beziehen. Dann werden konkrete Übungen zu den einzelnen Grundsätzen durchgeführt. Bezogen auf jeden der o.g. Grundsätze könnten sich beispielsweise folgende Aktivitäten ergeben:
In fünf Studien mit 500 Versuchspersonen zeigte sich, dass auch 18 Monate nach Abschluss des Programms die Teilnehmer statistisch signifikant höhere Glückswerte aufwiesen.
Lichter, Hay & Kammann aus Neuseeland entwickelten ein kognitives Glückstraining, das versucht, glücksbehindernde Grundüberzeugungen durch glückfordernde Überzeugungen zu ersetzen.
Glücksbehindernde Überzeugungen sind beispielsweise:
Glücksfördernde Überzeugungen sind dagegen beispielsweise:
Mehrere Therapiekontrollstudien haben die Wirksamkeit auf das Glückserleben bestätigt.