In der Diskussion darum, ob unser Glücksempfinden auch "angeboren" ist, richtet sich das Augenmerk der Forscher vor allem auf zwei Themen: genetische Faktoren und Persönlichkeitseigenschaften.
Bei den genetischen Faktoren geht des um die Glücksbotenstoffe Dopamin, Serotonin und Oxytocin. Menschen unterscheiden sich aufgrund ihrer Gene in der Menge der Glücksbotenstoffe, die sie im Körper haben, sowie in den Rezeptoren, die diese Glücksbotenstoffe aufnehmen, verarbeiten und entsprechende Reaktionen des Körpers einleiten. Dadurch haben sie ein entsprechendes "Glücksniveau", das sich hinsichtlich dieser Faktoren nicht beeinflussen lässt.
Bei den angeborenen Persönlichkeitseigenschaften scheinen die Merkmale Extraversion und Neurotizismus Auswirkungen auf das Glück zu haben: Extraversion ist positiv mit Glück korreliert (also: je extravertierter, umso glücklicher). Neurotizismus ist negativ mit Glück korreliert (also: je neurotischer, desto weniger glücklich).
Unsere generelle Fähigkeit, Glück zu empfinden scheint zu ungefähr 50% von den oben genannten beiden Faktoren festgelegt zu sein. Beide lassen sich nicht ändern, wir gehen also mit unterschiedlichen Startbedingungen hinsichtlich unseres Glücks ins Leben. Auf der anderen Seite bleiben noch die Faktoren, die die anderen 50% beeinflussen - Beziehungen zu anderen Menschen, Arbeit, fordernde Freizeitaktivitäten, Glaube, Religiosität und Spiritualität und einiges mehr. Und auch für das Glück gilt: Wir tun gut daran, das zu akzeptieren, was wir nicht ändern können. Dann kann auch das gut sein.
(Quellen: Anton Bucher: Psychologie des Glücks: Ein Handbuch )